30. Oktober 2025

Klimaschutzministerium unterstützt das Projekt mit über 4 Millionen Euro

Die Trinkwasserversorgung in Neustadt an der Weinstraße wird zukunftssicher aufgestellt: Im Ordenswald entsteht derzeit ein zweites Wasserwerk, das die bestehende Anlage ergänzt und für mehr Versorgungssicherheit sorgt. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Vorhaben mit mehr als 4 Millionen Euro. Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder überreichte dazu den aktuellen Förderbescheid in Höhe von 2,96 Millionen Euro an die Stadtwerke Neustadt an der Weinstraße GmbH bei einem Vor-Ort-Besuch. Bereits 2023 hatte das Land 1,1 Millionen Euro bereitgestellt.

„Wir schützen unser Lebensmittel Nummer 1. Investitionen in die Wasserversorgung sind Investitionen in unsere Zukunft“, betonte Ministerin Katrin Eder bei der Übergabe. Die Klimakrise führe dazu, dass sich die Grundwasserneubildung verringere – in Rheinland-Pfalz um durchschnittlich rund 25 Prozent, in manchen Regionen sogar deutlich stärker. „Wir müssen heute handeln, um auch in Zukunft eine stabile und sichere Versorgung gewährleisten zu können“, so Eder.

Das neue Wasserwerk wird die bestehende Anlage im Ordenswald nicht ersetzen, sondern gezielt ergänzen. „Unser bisheriges Werk leistet hervorragende Arbeit, doch es versorgt rund 90 Prozent des gesamten Neustadter Trinkwassers“, erläuterte SWN-Geschäftsführer Holger Mück. „Ein zweites Werk schafft die dringend benötigte Ausfallsicherheit und ermöglicht es uns, Sanierungen am bestehenden Wasserwerk vorzunehmen, ohne die Versorgung zu gefährden.“

Die neue Anlage wird eine maximale Förderleistung von etwa 540 Kubikmetern pro Stunde erreichen und versorgt an 75 % aller Tage die Bevölkerung mit Trinkwasser. So entsteht die Möglichkeit, das rund 50 Jahre alte Bestandswasserwerk in den Wintermonaten zu sanieren und gleichzeitig die Resilienz der gesamten Wasserversorgung nachhaltig zu stärken.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 10,8 Millionen Euro. Mit den Landesmitteln wurde auch ein Notstromaggregat finanziert, das künftig beide Werke im Falle eines Stromausfalls absichert.

Oberbürgermeister Marc Weigel unterstrich die Bedeutung des Projekts für die Stadt: „Lange Zeit galt die Trinkwasserversorgung in Deutschland als selbstverständlich. Doch die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir umdenken müssen. Mit dem zweiten Wasserwerk investieren wir vorausschauend in die Zukunft unserer Stadt und schaffen die Grundlage für eine zuverlässige Versorgung – auch in Zeiten des Klimawandels.“

Beim anschließenden Rundgang durch den Rohbau erläuterte Projektleiter André Klohr der Ministerin die technischen Abläufe und Besonderheiten der Anlage. Besonders beeindruckt zeigte sich Eder von der geologischen Besonderheit, dass das Wasser, das über dem Haardtrand versickert, rund 80 Jahre benötigt, bis es die Brunnen im Ordenswald erreicht – ein eindrückliches Beispiel für den Wert und die Langfristigkeit natürlicher Wasserkreisläufe.

Der Spatenstich für das neue Wasserwerk erfolgte bereits am 26. April 2024. Die Inbetriebnahme ist für Sommer 2026 vorgesehen. Mit dem neuen Werk wird Neustadt seine Wasserversorgung unabhängiger, resilienter und langfristig gesichert aufstellen.

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